Fliegen zu können war seit Kindheitstagen einer meiner sehnlichsten Träume. Ein Traum, der mit dem Erwerb der Luftsportlizenz für Gleitschirme in Erfüllung ging und mein Leben veränderte. Keiner meiner bisherigen Hobbys hat so viele unterschiedliche Emotionen in mir hervorgerufen und das in einer Intensität, wie ich es mir vorher nicht hätte vorstellen können. Ich bin unglaublich dankbar und demütig, dass ich diesen Sport ausüben darf.
Verrückt ist schon allein der Gedanke: Ich packe meine Ausrüstung, die in einen größeren Rucksack passt und um die 8-10 kg wiegt. Leicht genug, um auch zu Fuß einen Startplatz zu erreichen. Ausgelegt hat der Inhalt eine Spannweite von ca. 12 Metern. Passt der Wind, verliert man nach ein paar beherzten Schritten den Boden unter den Füßen und gleitet lautlos ins Tal hinaus.
Zudem gibt es nur noch eine Steigerung: Schafft man es einen „Bart“ (Fachjargon für Thermik) zu zentrieren, kann man sich wie in einem Aufzug nach oben arbeiten. So ist es möglich, seine Flugzeit je nach Können und Wetterlage beinahe beliebig zu verlängern – einzig alleine durch die Kräfte der Natur.
Wie sehr ich diesen Sport liebe, wurde mir spätestens vor Augen geführt, als ein guter Freund mit seinem Schirm tödlich verunglückte und ich trotzdem keine Sekunde ans Aufhören dachte. Ich denke, ihm würde es gleich gehen. Es ist nicht so, dass ich denke, dass mir das nicht passieren könnte. Vielmehr ist es ein Gefühl, dass ich viele schöne Momente verpassen würde, wenn ich am Boden bliebe.
Hier im Blog möchte ich meine Erfahrungen von Flutgebieten, Reisen und Projekten mit Gleichgesinnten teilen. Viel Spaß beim Lesen.